Tasmanien und Australien (Adelaide, Melbourne)

Im Februar 2024 habe ich eine Reise nach Tasmanien unternommen. Wir waren eine Gruppe aus 6 Personen. Veranstaltet wurde die Reise von den Reisefreunden Erlangen, einem Verein, der reisefreudige Menschen zusammenbringt und gemeinsame Ausflüge in die weite Welt organisiert. Vor der Landung auf Tasmanien stand ein eintägiger Aufenthalt in Adelaide, nach Tasmanien einige Tage in Melbourne.

Lektüre für Wissbegierige, teilweise nur indirekt Tasmanien betreffend:

  • Nicholas Shakespeare: In Tasmanien (marebuchverlag, Hamburg, 2005; ein Mann auf der Suche nach seinen Wurzeln in Tasmanien, inklusive viel Geschichte der Insel seit dem Auftauchen der Europäer)

  • Bruno Ertler: Die Königin von Tasmanien (tredition GmbH, Hamburg; mehrere Novellen, nur eine handelt indirekt von Tasmanien über eine Briefmarke)

  • Lyndall Ryan: Tasmanian Aborigines - A history since 1803 (Allen & Unwin, Sydney, Melbourne, Auckland, London, 2012; Geschichte der Ureinwohner und deren Untergang nach dem Eintreffen der Europäer)

  • Paolo Giordano: Tasmanien (Suhrkamp Verlag AG, Berlin, 2023; Tasmanien als Ort der Sehnsucht, handelt ansonsten nicht von Tasmanien, aber vom Klimawandel, Wolken, Physik und der Suche nach dem Sinn im Leben)

  • Daniel Spohn & Stefanie Huber: Tasmanien - Australiens wilde Insel (Verlag Photographie, 2021: ein Bilderbuch mit schönen Texten dazwischen, in dem man sehen kann, was man bei seinem Besuch in Tasmanien alles nicht gesehen hat; viele beeindruckende Aufnahmen dabei, die mich ein wenig neidisch machen)

Adelaide

Adelaide ist eine typische Großstadt im Süden Australiens. Zu Adelaide gibt es genügend Literatur, offline wie online. Beispielsweise die recht informative Seite auf Wikipedia (Linked Text). Daher hier keine weiteren Daten und Fakten zu der Stadt.

Auf jemanden wie mich, der aus einem Dorf kommt und als Synonym einer Großstadt Hamburg vor Augen hat, war Adelaide auf den ersten Blick hoch! Ja, keineswegs groß im Flächensinne, auch nicht sonderlich bevölkert oder mit Autoverkehr überlastet. All das kenne ich aus Hamburg und anderen Städten. Aber die vielen Hochhäuser im Zentrum waren schon zunächst ein Hingucker. Schnell stellte sich bei mir die Frage (wie später auch in Melbourne), warum alles dermaßen in die Höhe gebaut werden muss. Da gibt es sicher schlüssige Antworten darauf (menschliche Hybris ist sicher ein davon). Beeindruckend ist es dennoch. Am Samstag Abend war die Innenstadt eine große Partymeile. Es wurde gefeiert, als ob es kein morgen gäbe. Viele Clubs, Kneipen, Restaurants. Das Zentrum mit den Hochhäusern und der Infrastruktur der Unterhaltung ist aber klein, verglichen mit anderen Städten dieser Art. Die folgenden Bildere aus Adelaide geben meine Eindrücke wieder, als Dorfbewohner, der plötzlich in der großen Stadt landet.

Tasmanien

Tasmanien ist ein Naturparadies. Zumindest die Teile, die noch nicht in eine Kulturlandschaft verwandelt worden sind. Aber die naturbelassenen Gebiete vermitteln einen guten Eindruck davon, wie die Insel beim Eintreffen der Europäer zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewesen ist. Ein Kennenlernen der Insel erfordert einen längeren Aufenthalt, der mir nicht gegeben war. So bleiben einige nachdrückliche Eindrücke von wenigen Orten in Tasmanien.

Wie überall auf der Welt, wo der Mensch sich breit macht, muss die Natur weichen und wird zum Objekt, das häufig keine genügende Wertschätzung erlebt. Beispielsweise die massenweise Schlachtung der wilden Tiere auf den Strassen Tasmaniens. Das habe ich noch nirgends sonst erlebt: auf den Landstrassen viele überfahrene Wallabies, Schnabeltiere und was sonst nicht schnell genug ist, Autos auszuweichen. Was man kaum sieht, ist eine Vermüllung der Landschaft. Aber die Natur ist beeindruckend in vielerlei Hinsicht.

Melbourne

Am Ende der Reise standen einige Tage in Melbourne auf dem Programm. Melbourne ist richtig groß, verglichen mit Adelaide. Die Fläche umspannt viele Quadratkilometer. Das Zentrum ist typisch amerikanische Großstadt, wie sie inzwischen überall auf der Welt zu finden sind. Melbourne ist sehr lebendig, multikulturell. Es entspannt, dort zu sein, trotz einer Architektur, die den Menschen winzig macht.

Natürlich hat mich, ähnlich wie bereits in Adelaide, die Architektur in Downtown in ihren Bann gezogen. Aber hier ist es noch gewaltiger, noch mehr durchsetzt mit gewagten Konstruktionen und sehr vielen verspiegelten Fassaden. Gerade letzteres sorgt für sehr interessante Reflektionen, die auch noch tageszeitlich variieren. Durchsetzt sind diese Kolosse aus Stahl, Beton ung Glas mit alten Bauten aus der Frühzeit der Stadt. Diese alten Häuser sitzen geduckt zwischen den Boliden rechts, links, vorne, hinten. Hier entsteht eine Spannung mit ganz eigentümlichen Reizen. Gerade die kleinen Bauten aus einer vergangenen Vorzeit bringen die Schmudeligkeit in eine ansonsten geradezu blendend saubere Stadt. Hinter den strahlenden Fassaden findet sich das nackte Leben, ungeschönt, ungeputzt.

Adelaide

Tasmanien

Melbourne